München – Neue Details zur Drogen-Razzia in der Edel-Diskothek „Heart“: Die Polizei durchsuchte nicht nur den Club, sondern auch Privat-Wohnungen. Und mindestens zwei Besitzer mussten Haarproben abgeben.
Hier feiert Münchens High-Society. Es war die vergangenen Jahre einer der angesagtesten Clubs der Stadt: das Heart mit dem Hearthouse. Doch offenbar ging es zuletzt zu hoch her in der 2010 eröffneten Edel-Diskothek. In der Nacht zum Samstag schlugen Drogenfahnder des Münchner Polizeipräsidiums zu: Kokain-Razzia im Club!
Um 3.30 Uhr liefen rund 160 Beamte und Fahnder im Club ein – durchsuchten mit Hilfe der Spezialeinheit USK und mit einem Drogenspürhund das Heart und auch das VIP-Areal Hearthouse.
Nicht nur das Personal, auch die rund 180 anwesenden Gäste wurden gefilzt – dabei stellten die Fahnder auch insgesamt 20 Gramm an Kokain und ein bisschen Marihuana sicher, wie die Polizei mitteilte. Die Drogenfahnder sprechen von „konsumüblichen Mengen“ und „Konsumeinheiten“. Vier Stunden dauerte der Einsatz.
Auf richterlichen Beschluss mussten mindestens zwei der Betreiber Blut-, Urin- und Haarproben in der Rechtsmedizin abgeben. Auch Privat-Wohnungen wurden durchsucht.
Offenbar hatte die Kripo den Verdacht des Drogenhandels im Club durch das Personal. Mit-Besitzer Durak wollte sich auf Anfrage nicht äußern.
Sein Anwalt Tom Heindl (42) zu BILD: „Ich halte diesen Großeinsatz für unangemessen und unverhältnismäßig. Das Heart ist eine Party-Location, kein kolumbianisches Drogen-Kartell. Die Durchsuchung der Gäste ohne konkreten Anfangsverdacht halte ich für sehr fragwürdig.“